Seit der Bildung der bayerischen Gemeinden im Jahre 1808 gehört der Brand- und Katastrophenschutz zu den Pflichtaufgaben der Kommunalverwaltung. Zunächst wurden in den Gemeinden Pflichtfeuerwehren aufgestellt. Zum Dienst in diesen gemeindlichen Einrichtungen waren alle gesunden Männer zwischen 18 und 55 Jahren verpflichtet.
Neben diese Pflichtfeuerwehren treten von der Mitte des 19. Jahrhunderts an nach und nach freiwillige Feuerwehren, die allerdings von der Obrigkeit auch gewünscht waren, weil man sich von deren Mitgliedern mehr Eifer und Einsatzbereitschaft erwartete. Im Jahre 1875 bestehen bereits 2486 Feuerwehren in Bayern.
Und so ist es schließlich auch am 3. Oktober 1875 in Saulburg soweit, dass auf Betreiben von Bürgermeister Georg Baumgartner, Bauer aus Auenzell und dem Lehrer Georg Albert 29 interessierte Männer zusammenkommen, um eine freiwillige Feuerwehr und somit eine der ältesten Einrichtungen in der Gemeinde zu gründen.
Wie dem nachstehenden Abdruck des Originals zu entnehmen ist, richtet Bürgermeister Baumgartner am 3. Oktober 1875 folgendes Schreiben an das königliche Bezirksamt in Bogen:
Die Gemeinde Saulburg hat heute eine freiwillige Feuerwehr gegründet, die im beiliegenden Verzeichnis eingetragenen Personen aufgenommen, wobei sofort der zum Hauptmann der freiwilligen
Feuerwehr Saulburg ernannte Gutsverwalter Herr Franz Weil zu Altenhof eine Hauptübung vornahm, bei welcher jedoch die noch zur Pflichtfeuerwehr Saulburg zählende Mannschaft trotz Aufforderung
nicht antheil nahm. Für die noch zur Pflichtfeuerwehr Saulburg zählende Mannschaft ist eine Hauptübung am Sonntag, den 10.Oktober 1875 nachmittags 14 Uhr angesetzt.
Mit schuldigster Hochachtung!
Gehorsamster
Gemeindeverwaltung Saulburg
Baumgartner, Bürgermeister
Als Gründungsmitglieder sind überliefert:
Am 15. Oktober 1875 wird das obige Schreiben durch das Bezirksamt Bogen erwidert:
An die Gemeindeverwaltung Saulburg
Mit großer Befriedigung habe ich von dem Bericht der Gemeindeverwaltung Saulburg vom 3. Oktober, wonach sich in der Gemeinde Saulburg eine freiwillige Feuerwehr gebildet hat, Kenntnis genommen. Ich gebe mich der Erwartung hin, daß die Mannschaft ernstlich bestrebt sein wird, die ihr zukommenden Aufgaben nach Kräften zu erfüllen, um sich den übrigen freiwilligen Feuerwehren des Landkreises würdig an die Seite stellen zu können. Ich würde gerne der Übung am 10. Oktober angewohnt haben, wenn ich nicht an diesem Tage anderweitig verhindert gewesen wäre.
Anlangend die zur Pflichtfeuerwehr zählende Mannschaft, so wird auf § 14 der distriktpolizeilichen Feuerlöschordnung / Bezirksamtsblatt 1874 Nr. 19:/ verwiesen, wonach die Mannschaft der Pflichtfeuerwehr zur Unterstützung der freiwilligen Feuerwehr nicht nur in Brandfällen, sondern auch bei Übungen bestimmt und den Kommandanten der freiwilligen Feuerwehr unterstellt ist. Sollte sich die pflichtige Mannschaft in dieser Beziehung widerspenstig zeigen, ist sofort anher Anzeige zu erstatten.
Über die am 10. Oktober stattgefundene Übung ist nachträglich Bericht zu erstatten.
Bezirksamt Bogen
(Unterschrift unleserlich)
Die „Übersicht über den Stand des Feuerlöschwesens im Bezirke Bogen vom Schluß des Jahres 1876“ enthält folgende Informationen über die Freiwillige Feuerwehr Saulburg:
Der Mitgliederstand beträgt zu dieser Zeit 30 Mann. An Ausrüstung sind eine kleinere Spritze, 6 Feuerleitern und 6 Feuerhaken vorhanden. Die Gemeinde hat in diesem Jahr für das Feuerlöschwesen 97,75 Mark, der Distrikt 42,86 Mark bereitgestellt, die im wesentlichen für die Ergänzung der Ausrüstung aufgewendet werden. Fünf Übungen werden abgehalten, zwei davon zusammen mit der Pflichtfeuerwehr.
Eine Inspektion durch das Bezirksamt beurteilt den Zustand des Feuerlöschwesens in Saulburg als befriedigend, damals die mittlere von drei Abstufungen. Konkrete Mängel werden nicht angegeben, jedoch wird der Erbau eines Feuerhauses als wünschenswerte Verbesserung genannt. Im selben Dokument befindet sich ein Vermerk, wonach ein Neubau bereits beschlossen ist.
Die Gemeinde Saulburg beschafft eine neue Löschmaschine von der Maschinenfabrik G.A. Hermann, Schweinfurt zum Preis von 942 Mark und 86 Pfennig. Der Kauf ist für die Gemeinde ein enormer finanzieller Kraftakt, der nur bewältigt werden kann, indem mehr als 2/3 des Geldes als Darlehen aufgenommen wird.
Die vom Hersteller als „Landspritze Nro. 5 mit Saugwerk“ bezeichnete Maschine ist wie folgt beschrieben:
„Dieselbe erhält zwei 4 Zoll weite Zylinder, erfordert 8 Mann Bedienung, liefert per Minute 180 Maas Wasser, trägt den Wasserstrahl auf 90 Fuß Entfernung oder 70 Fuß senkrechte Höhe. Als Requisiten werden beigegeben: 100 Fuß Hanfschläuche in 3 Abtheilungen mit den Verschraubungen, Überschubstücken und Hacken - ein Strahlrohr - 2 Mündungen und die erforderlichen Schraubenschlüssel ..... 20 Fuß Saugschläuche mit Verschraubungen - 1 Seyher und Sattel zu denselben."
In diesem Jahr erwirbt die Gemeinde von Jakob Kieslinger einen Bauplatz für das zu errichtende Feuerspritzenhaus zum Preis von 23 Mark und 86 Pfennig.
Zuschüsse waren damals genauso wie heute von großer Bedeutung und immer willkommen. Mit Schreiben vom 9. April 1879 berichtet Bürgermeister Semmelmann an das königliche Bezirksamt Bogen über „Die Verwendung des der freiwill. Feuerwehr Saulburg aus Distriktsmitteln pro 1879 genehmigten Zuschusses ad 45 M.“.
Anliegende Quittung wird dem königlichen Bezirksamt Bogen unter der gehorsamsten Anzeige zur gefälligen Zahlungsanweisung vorgelegt, daß der der freiwill. Feuerwehr Saulburg nach Abzug von 5 M. für die Bezirksverbandskasse verbleibende Zuschuß von 40 M. zur Reparatur der Spritzenschläuche und zur Anschaffung einer neuen Dachleiter verwendet wird.
Mit schuldigster Hochachtung!
Gehorsamster
Semmelmann, Bürgermeister
Für das neu errichtete „Maschinenhaus“ und damit das erste Feuerwehrhaus Saulburgs vermerkt die Gemeinde eine Ausgabe von 704 Mark 30 Pfennig.
Als weitere Aufwendungen für die Feuerwehr sind in diesem Jahr von der Gemeinde niedergeschrieben:
In diesem Jahr verwendet man den Distriktszuschuß in Höhe von 45 Mark bereits wieder für die Anschaffung einer Schlauchhaspel und einer Armatur. 2 Übungen finden statt, wobei eine der beiden am 29. September 1881 durch Herrn Bezirksamtmann Schwertschlag von Bogen mit gleichzeitiger Inspektion der Feuerwehr abgehalten wird.
Recht detailliert berichtet die Gemeinde anhand eines Fragebogens an das Bezirksamt Bogen am 18. Juni 1882.
Demnach setzt sich der Mitgliederstand der Wehr wie folgt zusammen:
1. Steiger 12 Mann
2. Spritzenmänner 13 Mann
3. Ordnungsmänner 22 Mann
4. Commandant, Adjutant, Signalist und sonstige Chargirte 1 Mann
Zusammen 48 Mann
Hierzu Pflichtfeuerwehr 43 Mann
Total 91 Mann
(Zur Erläuterung: Steiger sollten junge und gewandte Leute sein, die den Schlauchführerdienst und das Aufstellen der Leitern zu versehen, sowie Menschen und Eigentum aus gefährlichen Lagen zu retten und die Einlegung gefährlicher Gebäudeteile vorzunehmen hatten. Aufgabe der Spritzenmänner war es, die Spritzen zu bedienen, die Schläuche zu den Leitern zu legen und für die Wasserbeschaffung zu sorgen. Den Ordungsmännern, “ältere Männer, die zu anderen Diensten nicht mehr wohl verwendet werden können, oblag das Ausräumen aus solchen Lokalen, die ohne Steigerrequisiten oder besondere Gefahr betreten werden können, die Bewachung aller geretteten Sachen, die Absperrung des Brandplatzes und die Aufrechterhaltung der Ordnung“.)
Die persönliche Ausrüstung ist recht bescheiden. So kann man lediglich die Steiger mit Gurt, Beil und Leine ausrüsten, Spritzen- und Ordnungsmänner haben keine besondere Ausrüstung. Ebenso wenig sind gleichförmige Dienströcke und Kopfbedeckungen vorhanden.
Feuersbrünste, bei denen die Feuerwehr im Vorjahr tätig war, sind nicht zu melden.
In der Rubrik „Löschgeräthe“ werden die 4-rädrige Saug- und Druckspritze und eine kleinere Spritze ohne Räder gemeldet. Als weitere Ausrüstung sind 30 Meter Hanfschläuche, 2 Anstellleitern ohne Stützstangen, 1 fahrbare Schlauchhaspel und 1 Brand-Direktionsfahne angegeben.
Das Feuerhaus wird als genügend und zweckmäßig bezeichnet.
In jeder Ortschaft, die zum Gemeindebezirk Saulburg gehört, sind 2 Feuerboten aufgestellt und der Spritzenfahrdienst, nämlich das Vorspannen geeigneter Rösser ist vorschriftsmäßig geregelt.
Die Wasserverhältnisse im Brandfalle werden als genügend bezeichnet.
Erstmals werden in diesem Jahr Aufzeichnungen geführt, wonach Saulburger Feuerwehrmänner Mitgliedsbeiträge an den Sterbekassenverein Bogen bezahlen. Dieser hatte den Zweck, Mitglieder bei Unfällen während Übungen oder bei Feuersbrünsten schadlos zu halten und im Sterbefalle Unterstützungen an die Hinterbliebenen zu gewähren. In späteren Jahren zahlt man diese Beiträge an die Landessterbekasse.
Entsprechend einem Gemeinderatsbeschluss „haben der Brauereibesitzer Joseph Widmann und der Gastwirt Joseph Piendl gemäß ihrer Zustimmung den Spritzenfahrdienst der Freiwilligen Feuerwehr unentgeltlich und abwechslungsweise zu versehen und werden dagegen von jedem weiteren Feuerwehrdienst befreit“.
Männer, die bisher der Saulburger Wehr angehören, gründen am 18. Juni 1893 in der damals zur Gemeinde gehörenden Ortschaft Aufroth eine eigenständige Feuerwehr und übernehmen dort auch die Führungsverantwortung.
Im Ortsteil Anger löst im Februar 1904 ein Brand im Anwesen Meier eine unheilvolle Kettenreaktion aus. Sowohl das Anwesen Meier wie auch die in Windrichtung hintereinander liegenden Anwesen Listl und Loichinger werden vollständig ein Raub der Flammen. Die Anwesen Gottswinter und Wipp erleiden Beschädigungen.
Die Gemeinde erlaubt die Abstellung der Löschmaschine für das Kalkablöschen beim Schulhausbau unter der Bedingung, dass ein Feuerwehrmann dies beaufsichtigt.
Die Aufzeichnungen im Mitgliederbuch sind teilweise unklar und recht unübersichtlich. Am 11. Juli 1909 jedoch wird der Mitgliederstand aufgenommen und neu niedergeschrieben. 50 Mitglieder sind an diesem Tag registriert.
Frau Margarete Laumer aus Saulburg stiftet der Feuerwehr eine außergewöhnlich schöne Vereinsfahne. Die zum Preis von 350 Mark von der Fahnenstickerei Auer in München angefertigte Fahne wird am 1. Mai 1910 von der ehrenwerten Gönnerin an die Feuerwehr übergeben. Über etwaige Feierlichkeiten zu diesem Anlass ist nichts Zuverlässiges überliefert. Mit Sicherheit hat die Fahne aber den kirchlichen Segen erhalten. Für die jährlich fällige Brandversicherung der Fahne sind 2 Mark 20 Pfg. angegeben.
Nach dem sehr heißen und trockenen Sommer des Jahres 1911 entschließen sich die Bewohner Saulburgs, eine Wasserleitung mit Reserve und Hydranten zu bauen. Damit wird auch die Wasserversorgung im Brandfalle für die Ortschaften Saulburg und Anger wesentlich verbessert.
Seit jeher ist die Feuerwehr neben ihrer eigentlichen Aufgabe auch ein wichtiges soziales Element und Bindeglied der Dorfgemeinschaft. Von der Wehr organisierte Veranstaltungen haben nicht nur den Zweck, Geld in die Vereinskasse zu bringen, sondern sollen auch den Zusammenhalt und die Geselligkeit im Ort fördern. Die älteste nachweisbare Veranstaltung dieser Art ist ein Ball, sehr wahrscheinlich ein Faschingsball, am 26. Januar 1913 in Geßmannszell.
Im August 1914 bricht der 1. Weltkrieg aus. Dieses tragische Ereignis wirft seinen Schatten auch auf die Freiwillige Feuerwehr Saulburg. Bald folgten die ersten Eintragungen in das Mitgliedsbuch: „gefallen“. Mindestens neun junge Männer der Wehr kehren nicht von den Schlachtfeldern zurück. Die in der Heimat verbliebenen Kameraden versuchen nach Kräften, den Feuerschutz in der Gemeinde aufrecht zu erhalten.
Mündlichen Überlieferungen zufolge wird in diesem Jahr eine neue Handdruckspritze angeschafft. Ein Nachweis dafür ist nicht vorhanden.
Das am 1. Juni 1927 angefertigte Mitgliederverzeichnis nennt 56 aktive Mitglieder und 12 Ehrenmitglieder. Es war wohl so, dass die aus Altergründen aus dem aktiven Dienst ausgeschiedenen Männer generell als Ehrenmitglieder geführt wurden.
Am 12 Juli 1928 wird die Einöde Altenhof von einer verheerenden Brandkatastrophe heimgesucht. Das gesamte Anwesen brennt bis auf die Grundmauern nieder. Auch der erst ein Jahr vorher erbaute Stadel und das aufgerichtete Bauholz für einen bevorstehenden Wohnhausbau bleiben nicht verschont. Von diesem großen Unglück erscheint am 14. Juli 1928 folgender Bericht im Straubinger Tagblatt:
"Saulburg, 12. Juli - Das Anwesen eingeäschert -
In der zur Gemeinde Saulburg gehörenden Ortschaft Altenhofen brach gestern Nachmittag im Anwesen des Bauern Dendorfer Feuer aus, durch welches Wohnhaus, Stadel, Stallung und die gesamten Einrichtungsgegenstände sowie landwirtschaftliche Geräte ein Raub der Flammen wurden. Lediglich das Vieh konnte gerettet werden. Wie man hörte, soll das Feuer durch Heißlaufen der Transmission entstanden sein. Am Brandplatz waren die Wehren Saulburg, Aufroth, Geßmannszell, Kirchroth, Münchsdorf (gemeint ist Münster), Obermiethnach."
Das Mitgliederverzeichnis mit Stand vom 1.März 1935 führt 63 aktive Mitglieder und 20 Ehrenmitglieder. Die Wehr hat sich nach dem Krieg wieder gut verstärkt und einen beachtlichen Personalstand erreicht.
Sterbekassenbeiträge werden in diesem Jahr das letzte Mal an den Bezirksbrandinspektor abgeführt. Stattdessen zahlt man von diesem Zeitpunkt an bis 1945 Sterbegeld in Beträgen von 20.- bis 25,- Mark direkt aus der Vereinskasse an die Hinterbliebenen der in dieser Zeit verstorbenen Feuerwehrmänner. Diese Ausgaben bedeuten für die Vereinskasse eine enorme Belastung.
Für 15. November 1936 von 16 Uhr bis 24 Uhr wird wieder einmal eine öffentliche Tanzmusik in der Gastwirtschaft Semmelmann in Geßmannszell geplant. Das Bezirksamt Bogen genehmigt die Veranstaltung unter der Bedingung, dass:
Als Sicherheit für die Einhaltung der Bedingungen ist eine Kaution von 30 Reichsmark zu hinterlegen, die bei festgestellten Verstößen zu Gunsten der Armenkasse verfallen wäre.
Diese Veranstaltung erbringt einen Reingewinn von lediglich 80 Pfennig.
Der Ausbruch des 2. Weltkriegs im Jahre 1939 bringt für viele Männer den Einberufungsbefehl, so dass sich die Reihen der Feuerwehr wiederum lichten. Einer großen Anzahl von Mitgliedern der Saulburger Wehr bleibt die glückliche Heimkehr von der Front versagt. Das Vereinsleben kommt in dieser Zeit fast vollständig zum Erliegen.
Nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches gestaltet sich der Wiederaufbau schwierig. Die amerikanische Militärregierung verfügt eine allgemeine Entnazifizierung und Entmilitarisierung. Wer Parteimitglied war, wird vom Dienst ausgeschlossen, das Tragen von Uniformen und Helmen ist nicht gestattet. Mit Schreiben vom 28. August 1945 ernennt der Landrat den Schreiner Johann Mandl aus Saulburg als einzig verbliebenen erfahrenen Feuerwehrmann zum Kommandanten der freiwilligen Feuerwehr Saulburg mit dem Auftrag, eine einsatzbereite Feuerwehr wieder aufzubauen und aufrecht zu erhalten. Weil die Auswahlkriterien der alliierten Militärregierung ausgesprochen restriktiv sind, muss Mandl auf 12 junge Männer im Alter von 16 bis 23 Jahren zurückgreifen, die er im Oktober 1945 in die Wehr aufnimmt. Diese sind:
Allmählich zeigt sich die Besatzungsmacht einsichtig und erlaubt das Tragen der Uniform, allerdings sind sämtliche Rang- und Hoheitsabzeichen zu entfernen. Stattdessen ist an den Jackenärmeln die rote Aufschrift „Fire Dept.“ (amerikanisch für Feuerwehr) anzubringen.
Bereits im Frühjahr dieses Jahres bemüht sich Kommandant Mandl um die Anschaffung einer Tragkraftspritze. Er findet dafür auch die Unterstützung des Feuerwehrkreiskommandanten, da die umliegenden Gemeinden außer Wiesenfelden keine derartige Ausrüstung besitzen. Ein Angebot von der Klöckner Humboldt Deutz AG Köln über eine Tragkraftspritze TS8 mit Zubehör und Tragkraftspritzenanhänger TSA wird eingeholt. Zu einem Kauf kommt es jedoch wegen der angespannten gemeindlichen Finanzen vorerst nicht.
Vom Feuerwehrkreiskommandanten ergeht die Weisung, die auf Anordnung des Bayerischen Landesverbandes für Heilpflanzenbeschaffung stattfindende Sammlung von Lindenblüten durch vorhandene Anstellleitern und in ausreichender Anzahl mit dem Gerät vertrautem Personal zu unterstützen. Dieser Einsatz wird als Steiger-Übung angerechnet.
Wie sehr man sich nach dem Krieg nach Normalität und Zerstreuung sehnt, zeigt die Tatsache, dass in diesem Jahr gleich 3 Feuerwehrbälle mit zahlreicher Teilnahme abgehalten werden. Vom Gesamterlös dieser Veranstaltungen in Höhe von 203 Reichsmark kann man sogar 60 Reichsmark als Spende an die Gemeindekasse abgeben.
Die neue Bestimmung des Landesamtes für Feuerschutz, wonach Mannschaften rote und Kommandanten weiße Helme im Dienst zu tragen haben, wird durch das Umfärben der Helme umgesetzt.
Am 9. August liefert die Firma Obauer, Burglengenfeld eine Handantriebssirene.
Nach der Währungsreform am 20. Juni 1948 verbleibt in der Vereinskasse ein Betrag von 32 Pfennig. Feuerwehrdienstausweise werden an mittlerweile wieder 21 aktive Mitglieder ausgegeben.
Erstmals veranstaltet die Wehr eine Theateraufführung, um die Vereinskasse aufzubessern. Es ist dies der Beginn einer Reihe von recht erfolgreichen und einträglichen Theaterspielen bis Mitte der 50er Jahre.
Die Vereinsfahne wird im Franziskanerinnenkloster in Aiterhofen restauriert. Die Unkosten in Höhe von 324 DM deckt man durch eine Christbaumversteigerung und eine Haussammlung.
Das Inventarverzeichnis der Wehr nach dem Stand vom 01.04.1951 umfasst u.a. folgende Ausrüstung:
Die Wehr beschafft auf eigene Kosten 25 Uniformen für einen Gesamtbetrag von 246,- DM.
Auf dem Bild:
untere Reihe (sitzend) von links: Oskar Eder, Auenzell; Kommandant Johann Mandl, Saulburg; Johann Strohmeier, Staudenhaus; Josef Lösch, Auenzell; Ludwig Groß, Saulburg; Josef Wolf, Saulburg;
mittlere Reihe von links: Josef Weinzierl, Zieglhaus; Lorenz Zirngibl, Geßmannszell; Josef Widmann, Saulburg; Johann Lösch, Spitzhaus; Alois Kirschner, Saulburg; Xaver Weinzierl, Zieglhaus; Adolf Lang, Saulburg; Josef Zirngibl, Geßmannszell;
obere Reihe von links: Johann Gürster, Geßmannszell; Otto Habler, Saulburg; Alois Kleebauer, Saulburg; Josef Waas, Windschnur; Ludwig Hack, Saulburg; Alois Lösch, Auenzell; Franz Ring, Saulburg; Alois Lösch, Thurasdorf; Anton Feigl, Fahrnhaus.
Am 24.04.1953 findet in Saulburg auf Veranlassung des Kreisbrandinspektors eine eintägiger Führerkurs für alle Kommandanten des Landkreises statt. Treffpunkt ist die Schloßwirtschaft Widmann.
Nach jahrelangen Bemühungen kann eine Motorspritze TS 8/8 (Paul Ludwig) mit VW-Motor und Zubehör im Wert von 5.200,- DM angeschafft werden. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte man sich immer noch mit der alten Handdruckspritze abgemüht. Die Wehr unterstützt die Gemeinde mit einem Eigenanteil von 1.470,- DM, der mit Erlösen aus Christbaumversteigerung, Theateraufführungen und Faschingshochzeit, aber auch durch großzügige Spenden bei einer Haussammlung aufgebracht wird.
Mit Schreiben vom 16. November 1954 beantragt die Vorstandschaft bei der Gemeinde zur Erhöhung der Einsatzbereitschaft die Anschaffung eines Fahrzeuges zur Beförderung der Motorspritze nebst Zubehör und Mannschaft.
Es sind bereits wieder neue Tuchuniformen notwendig, da die im Jahre 1952 beschafften Röcke von äußerst schlechter Qualität sind. Die Wehr bemängelt insbesondere das starke Abfärben beim Naßwerden oder Schwitzen. Zusätzlich werden neue Mützen beschafft. An den von der Gemeinde zu tragenden Gesamtkosten von 1.425 DM beteiligt sich die Vereinskasse mit einem Betrag von 925 DM.
Im April verkauft man die lange Jahre in Geßmannszell zusätzlich stationierte Handdruckspritze für 50 DM.
Am 6. Juni findet für die Wehr ein „Ausbildungs-Lehrgang“ in Saulburg statt, den die „Bewegliche Feuerwehrgrundschule Niederbayern/Oberpfalz“ durchführt.
Da das bereits 1954 beantragte Löschfahrzeug aus finanziellen Gründen nicht in Frage kommt, einigt man sich mit der Gemeinde auf einen Tragkraftspritzen-Anhänger, den die Fa. Paul Ludwig in Bayreuth im Januar liefert. Nach Abzug der Zuschüsse von Staat, Kreis und Brandversicherung entfällt auf die Gemeinde ein Betrag von 733 DM. Die Hälfte dieser Summe steuert die Feuerwehr bei.
Das Fahnenband der Fahnenmutter von 1910, Frau Margarete Laumer wird von den beiden Schwestern Klara und Hedwig Widmann neu gestiftet und bei einem Festakt geweiht.
Im Rahmen einer Feierstunde an Heilig-Drei-König verleiht Landrat Xaver Hafner für 40- bzw. 25-jährige aktive Mitgliedschaft insgesamt 27 Feuerwehr-Ehrenkreuze an Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Saulburg.
Wichtigster Tagesordnungspunkt einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 1.September 1960 ist die Beratung und der Beschluss über den Bau eines neuen Gerätehauses. Um die finanzielle Belastung der Gemeinde in Grenzen zu halten, erklären sich alle anwesenden Mitglieder bereit, durch Hand- und Spanndienste oder Geldspenden zur Minderung der Kosten beizutragen.
Im Rahmen der Feuerschutzwoche wird vom Kreisbrandinspektor eine Einsatzübung in Vogelsang, Gde. Saulburg angesetzt, zu der die Feuerwehren Wiesenfelden, Aufroth und Saulburg alarmiert werden.
Die beiden Jahre sind geprägt von den Anstrengungen für Vorbereitung und Durchführung des Neubaus eines Feuerwehrgerätehauses mit Schlauch-Trockenturm. Besondere Verdienste erwirbt sich in dieser Zeit Vorstand Johann Strohmeier. Bis zur Vollendung des Bauwerkes leisten die Mitglieder 1874 Arbeitsstunden und 128 Traktorstunden. Am 27.10.1963 wird das neue Prunkstück Saulburgs in Anwesenheit von Bürgermeister, Gemeinderat, Kreisbrand-inspektor und Kreisbrandmeister feierlich geweiht und an die Feuerwehr übergeben.
Auf Veranlassung des Kreisbrandinspektors werden die Helme jetzt schwarz gestrichen.
Die Verantwortlichen um Kommandant Kirschner erkennen, dass die steigenden Anforderungen an den Feuerwehrdienst nur durch intensives Üben in realitätsnahen Situationen erfüllt werden können. In diesem Bewusstsein legt bereits am 8. Mai 1965 eine Löschgruppe das Leistungsabzeichen in Bronze ab. Nach erfolgreicher Prüfung erhalten folgende Männer die ersten Leistungsabzeichen der Wehr:
Ein lange gehegter Wunsch der Saulburger geht in Erfüllung: Am 21. November 1965 übergibt die Gemeinde das erste Tragkraftspritzenfahrzeug. Es handelt sich um eine Ford Taunus Transit 1250 TSF mit 55 PS, der neben der Tragkraftspritze die volle Geräteausstattung einer Löschgruppe trägt und sechs Feuerwehrleuten eine Sitzmöglichkeit bietet. Der schwerfällige Tragkraftspritzenanhänger, der durch fremde Motorkraft zur Brandstelle gezogen werden musste, gehört von nun an der Vergangenheit an. An den Anschaffungskosten von 12.000 DM beteiligt sich die Feuerwehr mit 1.000 DM.
Erstmals beschafft die Feuerwehr einsatztaugliche Schutzjacken.
Auf dem Dach des Schulhauses wird eine elektrisch betriebene Sirene installiert; die Reichweite der Alarmierung erhöht sich damit um ein Vielfaches.
Die in Saulburg überflüssig gewordene Handantriebssirene verlegt man nach Thurasdorf.
Am 18.Juni 1969 rückt die Wehr zu einem Großbrand nach Thurasdorf aus. Im Anwesen der Familie Pohmann setzt während eines fürchterlichen Gewitters ein Blitzeinschlag die große Scheune mit eingebauter Stallung und Silo in Brand. Das Gebäude sowie abgestellte landwirtschaftliche Maschinen und Geräte werden trotz aller Bemühungen der angerückten Feuerwehren vollständig zerstört. Den Gesamtschaden schätzt man auf 100 000 DM.
Die seit 1957 im Einsatz befindliche Tragkraftspritze wird durch ein neues Modell ersetzt. Am Tage der Einweihung erhalten 12 Mitglieder das Ehrenzeichen für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst.
Die Vereinsfahne von 1910 muss im Kloster Aiterhofen ein weiteres Mal aufwendig repariert werden. Es fallen dafür Kosten in Höhe von 490 DM an. Beim Floriansamt am 30. April erhält die Fahne die Erneuerung der kirchlichen Weihe.
Der Beitrag für aktive Mitglieder erhöht sich von 50 Pfennig auf 1 DM.
Bericht der Bogener Zeitung vom 9. Juli 1975:
FFW Saulburg feiert 100. Geburtstag
64 Vereine nahmen an den eindrucksvollen Feierlichkeiten teil. Schirmherr war Landrat Xaver Hafner.
Saulburg: Vier Tage dauerte das 100-jährige Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Saulburg, bei dem Landrat Xaver Hafner die Schirmherrschaft übernommen hatte. Monatelange Vorbereitungen waren notwendig gewesen, um das Fest zu einem Ereignis werden zu lassen, das nicht nur bei der Freiwilligen Feuerwehr, sondern auch bei der Bevölkerung noch lange nicht vergessen sein wird. Eröffnet wurde das Fest am Freitag durch ein Standkonzert. Am Samstag gedachte die Feuerwehr den verstorbenen Vereinskameraden. Weckruf, Kirchenzug und Festansprachen waren die Höhepunkte des Sonntags. Mit dem Tag der Vereine, Gemeinden und Betriebe klang das Fest der FFW Saulburg am Montag aus.
Mit einem Standkonzert am Freitag, zu dem viele Zuschauer erschienen, wurde das 100. Gründungsfest gefeiert Die Festkapelle Hansi Feldmann begeisterte alle. Der 1. Bürgermeister nahm im Festzelt den Bieranstich vor und eröffnete den Festbetrieb.
Am Samstag gedachten die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Saulburg ihrer verstorbenen Vereinsmitglieder. Mit Fackeln zog man zum Kriegerdenkmal, wo Expositus Hildebrand eine Gedenkfeier hielt. Bürgermeister Franz Rauscher, die FFW Saulburg, der Patenverein Obermiethnach und die Krieger- und Soldatenkameradschaft Saulburg legten am Denkmal einen Kranz nieder.
Höhepunkt der Festtage bildete der Sonntag. Schon um 5 Uhr wurden die Bürger durch Salutschüsse geweckt. Gegen 6 Uhr zog die Festkapelle Hansi Feldmann zum Weckruf durch den Ort. Nach Einholung des Patenvereins, der Festdamen, der Fahnenmutter Frau Urban, der Ehrengäste und Vereine bewegte sich der Kirchenzug zum Schloßhof, wo der Expositus den Festgottesdienst zelebrierte und die Weihe der Fahnenbänder vornahm. Nach dem Mittagessen bewegte sich der Festzug, an dem sich 64 Feuerwehren beteiligten, wieder zum Schloßhof. Nach freundlichen Grußworten des Kommandanten Kirschner beglückwünschte Schirmherr Landrat Hafner die FFW Saulburg zu ihrem Jubiläum. In seiner Festansprache hob er besonders die Tatsache hervor, daß die Feuerwehr tragende Säulen in der Gesellschaft darstellen würden. Kreisbrandinspektor Stefan Mühlbauer gedachte in seiner Ansprache der Gründer der FFW Saulburg und beglückwünschte Sie zu ihrem Fest. Lobend erwähnte Kreisbrandmeister Alois Pellkofer den guten Ausrüstungs- und Ausbildungstand der Wehr. Anschließend heftete Fahnenmutter Franziska Urban das von ihr gestiftete Fahnenband an die Fahne des Vereins. Fahnenbänder an die Vereinsfahne hefteten auch die Fahnenjungfrau Marianne Schmidbauer, Auenzell, Anita Lösch, Thurasdorf für den Patenverein Obermiethnach, für die Gemeinde Saulburg Gertraud Wolf und Monika Lukesch für Landrat Hafner. Abschließend heftete die Festdame Edith Gürster die Erinnerungsbänder an die Fahnen.
Am Montag klang das Fest mit dem Tag der Betriebe, Gemeinden und Vereine aus. Nachdem Bürgermeister Franz Ring neben dem stellvertretenden Landrat Buchner Regierungsdirektor Dr. Voggenreiter, einige Kreisräte, Bürgermeister und Gemeinderäte, Vereinsvorstände und Betriebe willkommen geheißen hatte, erfreute die Katholische Landjugend Wiesenfelden unter der Leitung von Monsignore Saller die Gäste mit einem gekonnten Auftritt und Volkstänzen. Max Wolf begeisterte die Festbesucher mit erheiternden Gstanzln. Mit dem Dank des Bürgermeisters an alle, die dazu beigetragen hatten, daß das 100-jährige Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Saulburg zu einem harmonischen Fest geworden war, endete die Hundertjahrfeier.
Im Herbst 1976 liefert die Firma Ziegler ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug Ford Transit FT130. Die Feuerwehr unterstützt die Finanzierung durch die Gemeinde mittels ein zinsloses Darlehens. Das alte Fahrzeug verkauft die Gemeinde an die Gemeinde Tiefenbach.
Für die Ortschaften Geßmannszell und Thurasdorf wird eine gebrauchte Sirene beschafft und auf dem Anwesen Pohmann in Thurasdorf installiert.
Auf Anfrage des Landratsamtes meldet Kommandant Heinrich Gottswinter 6 Löschgruppen, bestehend aus 54 aktiven Feuerwehrmännern mit folgendem Ausbildungsstand:
Während der Jahreshauptversammlung ehrt der Verein sage und schreibe 7 Mitglieder für 60-jährige Mitgliedschaft, 6 Mitglieder für 50-jährige Mitgliedschaft und 4 Mitglieder für 40-jährige Mitgliedschaft.
Am 1. Mai 1978 wird die bisher selbständige Gemeinde Saulburg gemäß der „Neugliederung der Gemeinden des Regierungsbezirks Niederbayern“ in die Gemeinde Wiesenfelden eingegliedert. Damit obliegt seitdem der Gemeinde Wiesenfelden die Sorge um die Feuerwehr Saulburg.
Im Jahr 1979 hat die Wehr einen Mitgliederstand von 49 aktiven, 34 passiven, 37 fördernden und 2 Ehrenmitgliedern.
Am 3. Juli 1983 veranstaltet der Verein das erste Waldfest, ein Fest für Feuerwehrkameraden und die Bevölkerung gleichermaßen, das sich annähernd 20 Jahre größter Beliebtheit erfreut, bis es am angestammten Ort wegen ständig verschärfter Auflagen der Behörden nicht mehr durchgeführt werden kann und deshalb später als Floriansfest am neuen Feuerwehrgerätehaus veranstaltet wird.
Das bisher größte und beeindruckendste Fest in der Geschichte der Wehr richtet diese anlässlich des 110-jährigen Bestehens und der Weihe einer neuen Fahne vom 5. bis 8. Juli 1985 aus. Nachfolgend eine Textstelle aus mehreren Berichten, die in der Bogener Zeitung zu diesem Ereignis zu lesen sind:
Saulburg. 81 Vereine aus der gesamten Umgebung gaben sich beim 110. Geburtstag der Freiwilligen Feuerwehr am Festsonntag ein Stelldichein. Vier Tage wurde das 110jährige Bestehen gefeiert und mit einem bunten Programm die Gäste verwöhnt. Landrat Ingo Weiß hatte für die Festtage die Schirmherrschaft übernommen. Als Patenverein fungierte die FFW Wiesenfelden. Dekan Konrad Dobmeier nahm in Konzelebration mit Monsignore von Falkenstein aus Hamburg die Segnung der neuen Fahne vor und stellte seine Ansprache unter das Thema: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“, was auch auf die neue Fahne aufgestickt ist. Der erste Tag war den Verstorbenen mit einem Fackelzug und Totengedenken am Kriegerdenkmal gewidmet. Der Vorabend des Festsonntags wurde mit Ehrungen begangen. Ein farbenprächtiger Kirchen- und Festzug bewegte sich durch die schön geschmückte Vorwaldortschaft Saulburg. Der Festgottesdienst mit Weihe der Fahne und Festakt fand im Schloßhof statt. ...
Dem Festgefolge gehörte an die Fahnenmutter Frau Evi Gürster, die Fahnenbraut Marion Schinabeck, die Trägerin des Patenbandes Renate Hack, die Trägerin des Trauerbandes Erika Lösch, die Trägerin des Schirm-herrnbandes Ingrid Gürster, die Trägerin des Festdamenbandes Heidi Förg, die Trägerinnen der Erinnerungsteller Maria, Erna und Rita Krottenthaler und eine große Anzahl von Festmädchen. Die neue Fahne trug Ludwig Schinabeck jun. Als umsichtiger Festleiter fungierte Vorstand Lothar Ring.
Der Wehr wird die große Ehre zuteil, die Freiwillige Feuerwehr Obermiethnach bei deren Fahnenweihe als Patenverein begleiten und unterstützen zu dürfen. Heidi Förg aus Saulburg trägt das Patenband.
Der Vorstand berät über die Aufstellung einer Damenlöschmannschaft. Eine Einigung kommt nicht zustande.
Ende März 1988 werden die Gebiete entlang der Donau von einem Jahrhundert-Hochwasser heimgesucht. Zusammen mit über 500 Helfern anderer Feuerwehren, des Technischen Hilfswerks, des Bayerischen Roten Kreuzes, des Bundesgrenzschutzes sowie der Bundeswehr füllen die Männer der Saulburger Wehr unermüdlich Sandsäcke und schleppen sie an die Dammwände, versuchen mit Kies Dämme zu sichern und helfen Tiere zu evakuieren. Trotz aller Bemühungen werden mehrere Ortschaften der Nachbargemeinde Kirchroth nach dem Bruch des Donaudamms bei Niederachdorf völlig überflutet.
Die Gemeinde beschafft in diesem Jahr 2 Handsprechfunkgeräte.ju
Von einem der größten Brände in der Geschichte der Wehr am 6. August 1994 im landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Gürster in Geßmannszell berichtet die Bogener Zeitung:
Bei einem Großbrand in einem Anwesen in Geßmannszell am frühen Samstagmorgen ist eine Schaden in Höhe von 800 000 Mark entstanden. Mehrere Personen erlitten bei den Rettungs- und Löscharbeiten Rauchvergiftungen, sechs mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Notarzt und Rotes Kreuz übernahmen die Erstversorgung vor Ort. Mehrere Feuerwehren aus der Umgebung von Geßmannszell waren im Einsatz, unter anderem aus Wiesenfelden, Saulburg und Falkenfels. Von den rund 130 Stück Vieh konnten bis auf zwei Kälber alle vor dem sicheren Tod gerettet werden. Die Tiere wurden nach den Löscharbeiten in einem relativ unversehrten Teil des Großstalles untergebracht. Bagger entfernten die brennenden Heuballen, um einem ständigen Wiederaufflackern des Feuers vorzubeugen. Ein Funke aus einem Förderband, der Heu in Brand gesetzt hatte, soll nach Angaben Beteiligter das Unglück ausgelöst haben.
Kommandant Johann Papp weist in der Jahreshauptversammlung auf die Notwendigkeit eines neuen Feuerwehrhauses in Saulburg hin. Der Bauantrag wird vorsorglich bei der Gemeinde eingereicht.
Der Bau eines neuen Gerätehauses wird von der Vorstandschaft nun endgültig beschlossen.
Nach längeren Überlegungen zum optimalen Standort beginnt man Ende des Jahres mit dem Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses am westlichen Ortsrand Saulburgs und stellt den Rohbau weitgehend fertig.
Der Ablauf des gesamten Jahres ist bestimmt durch die gemeinsamen Anstrengungen für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses.
Zur Erlangung der Rechtsfähigkeit wird der Verein in das Vereinsregister eingetragen und nennt sich künftig „Freiwillige Feuerwehr Saulburg e.V.“
Gerne übernimmt die Wehr die Patenschaft beim 125-jährigen Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Wiesenfelden. Vom 9. bis 12. Juli 1999 stehen die Saulburger mit großer Begeisterung dem Festverein zur Seite und leisten ihren Beitrag dazu, das Fest zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen. Trägerin des Patenbandes ist Sylvia Keck aus Geßmannszell.
Wir bestätigen dem aufmerksamen Leser, dass diese Aufzeichnungen trotz unserer vielfältigen Recherchen sicherlich nicht vollständig sind. So manche Unterlagen sind verloren gegangen, andere Aufzeichnungen sind sehr spärlich und vieles ist im Laufe der Jahre in Vergessenheit geraten.
Sollten anderenorts noch Informationen über die FFW Saulburg existieren, die hier nicht niedergeschrieben sind, würden wir uns sehr freuen, wenn uns diese zur Verfügung gestellt würden.
Die Chronik der Führungskräfte und Amtsinhaber können Sie unter der Rubrik "Führungskräfte" einsehen.